
Machen Sie mit! Teilen Sie Ihre Geschichte und Ihr Meissener Porzellan der DDR-Zeit mit uns
Zur UmfrageMachen Sie mit! Teilen Sie Ihre Geschichte und Ihr Meissener Porzellan der DDR-Zeit mit uns
Im Rahmen der Ausstellung Die blauen Schwerter. Meissen in der DDR möchten wir wissen, was Sie mit Meissener Porzellan verbinden. Hatten oder haben Sie vielleicht eine Meissener Tasse oder Vase? Oder auch eine ganz besondere Geschichte zu Meissen in der DDR? Wir freuen uns darüber, wenn Sie Ihre persönlichen Erinnerungen mit uns teilen – ganz gleich, ob Sie Meissener Porzellan Ihr Eigen nennen oder nicht.
Wir veröffentlichen Ihren Beitrag ab Ausstellungsbeginn am 20. September 2025 auf der Online-Plattform voices. Für die spannendsten Objekte und Geschichten wird eine Vitrine in der Ausstellung eingerichtet, in der dann vielleicht auch Ihr Stück zu sehen sein wird! Bitte geben Sie Ihren Kontakt an, damit wir uns gegebenenfalls mit Ihnen in Verbindung setzen können.
Zwei Personen haben bereits mitgemacht. Wir laden Sie ein, ihre Beiträge zu entdecken. Vielleicht besitzen Sie auch ein Schätzchen, das eine besondere Geschichte erzählt?
Mitmachen und gewinnen
Unter allen Teilnehmenden verlosen wir 3x2 Tickets für die Sonderausstellung „Die blauen Schwerter – Meissen in der DDR“. Die Freikarten werden unter allen Einsendungen mit validen Kontaktdaten (Email) verlost. Teilnehmen kann jede Person ab 18 Jahre mit Wohnsitz in Deutschland. Das Los entscheidet, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Persönliche Daten werden nur zur Durchführung des Gewinnspiels erhoben und nach Beendigung gelöscht. Teilnahmeschluss ist der 17. August 2025. Die Gewinner werden per Email benachrichtigt.
Der Gewinn ist nicht übertragbar oder verschiebbar. Er kann nicht ausgezahlt werden. Die Anreise nach Dresden wird selbst getragen. Die Veranstalter des Gewinnspiels behalten sich vor, aus wichtigem Grund das Gewinnspiel ohne Vorankündigung zu unterbrechen oder zu beenden.
Beispiel: Plakette aus Meissener Steinzeug
slider

Plakette aus Meissner Steinzeug
Mein Meissener Porzellan: Eine Plakette aus Meissner Steinzeug mit der Darstellung einer Türbekrönung aus dem sudanesischen Musawwarat es-Sufra
Bitte beschreiben Sie Ihr Meissener Porzellan kurz (Farbe, Motive, Form, Dekore, etc.): Sie ist einfarbig braun und stellt vorne die drei Götter Schu (Löwe), Amun (Widder) und Tefnut (Löwe) dar. Die Rückseite besitzt eine Nut zum Aufhängen und die trägt die Inschrift „Staatliche Museen zu Berlin / DDR, Türbekrönung aus einem Tempel Musawwarat es-Sufra Sudan 3./2. Jh.v.u.Z.“ und die gekreuzten Meissner Schwerter.
Mein Meissener Porzellan habe ich hier bekommen/ gekauft/ geerbt: Ich habe sie in Khartum von einem Mitglied der German-Sudanese Friendship Society geschenkt bekommen.
Das ist mir über mein Porzellan bekannt: Die dargestellte Türbekrönung entspricht einem Original, welches heute im Neuen Museum in Berlin in der Sudanabteilung ausgestellt wird…

Plakette aus Meissner Steinzeug 2
Dieses Architekturelement wurde als Geschenk des Sudanesischen Staates an die DDR geschenkt, da sich die DDR für die Erforschung und Restaurierung in der antiken Steppenstadt Musawwarat es-Sufra eingesetzt hat. Ein entsprechendes Gegenstück wurde bis vor Kurzem noch im Nationalmuseum Khartum ausgestellt. Um diese Kooperation zu Feiern wurde auch die Meissner Plakette entworfen und ausgegeben.
Diese besondere Bedeutung/ Geschichte/ Anekdote verbinde ich mit Meissener Porzellan: Ich habe über acht Jahre zweimal im Jahr für jeweils immer zwischen ein und zwei Monate im Sudan auf einer archäologischen Ausgrabung gearbeitet. Dabei haben wir eine meroitische Stadt ergraben (Datierung 3 Jh. v. Chr. bis 3. Jh. n. Chr.) und ich habe mit ähnlichen Objekten zu tun gehabt, wie die dargestellte Türbekrönung. Auch haben wir die Tempel in Meroe, Naga und eben Musawwarat es-Sufra mehrfach besucht. Hier finden sich auch noch Zeugen der guten Kooperation von DDR und dem Sudan, was mich natürlich als Ostdeutscher auch sehr beeindruckt hat.

Plakette aus Meissner Steinzeug 3
Umso mehr verbinde ich heute aber mit dem Stück die schmerzliche Erinnerung, dass nach Ausbruch des Bürgerkrieges 2023, welcher die Hoffnungen und Wünsche der Menschen nach dem Sturz Omar al-Bashiers 2019 zu Nichte machte, auch sehr viele Kulturgüter zerstört und geplündert worden. Einige Stücke auch, die ich selbst über Monate mühselig restauriert hatte. Vermutlich auch das originale Gegenstück in Khartum. Es ist aber auch eine Erinnerung an eine Zeit, wo wir Menschen über und durch unser Kulturgut selbst hinweg gut zusammengearbeitet haben und man vor Ort im Sudan viele gute Kontakte und Freunde gefunden hat. Die Plakette hängt heute in meiner Werkstatt und verbindet mich mit diesem Teil meines Lebens, den ich gerne in Erinnerung behalte. Sowohl Motiv als auch Material der Plakette bildet aber auch eine Brücke zwischen meiner Zeit im Sudan mit meiner heutigen Tätigkeit als Restaurator der Porzellansammlung Dresden. Ein Zufall der mich immer zum Lächeln bringt, wenn ich die Plakette heute sehe.
Beispiel: Minibuch „Du Traum aus Meissener Porzellan“
slider Minibuch „Du Traum aus Meissener Porzellan“ mit Zeichnungen von Heinz Werner

„Du Traum aus Meissener Porzellan“
Bitte beschreiben Sie Ihr Meissener Porzellan kurz (Farbe, Motive, Form, Dekore, etc.): Minibuch „Du Traum aus Meissener Porzellan“ mit Zeichnungen von Heinz Werner
Das ist mir über mein Porzellan bekannt: Diese besondere Bedeutung/ Geschichte/ Anekdote verbinde ich mit Meissener Porzellan der DDR-Zeit: Im Jahr 1983 wurde Reinhard Fichte zum neuen Generaldirektor des VEB Staatliche Porzellanmanufaktur Meißen berufen. In dieser Zeit trat Herr Fichte an mich mit der Bitte heran, ihn bei der Erarbeitung einer Dissertation methodisch zu unterstützen. Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit war es, Wege für eine höhere Effektivität und Flexibilität der Manufaktur aufzuzeigen. Während einer Zugfahrt nach Meißen las ich zuerst die Exportkonzeption des Betriebes, in der u.a. der Mangel an passenden Werbegeschenken beklagt wurde. Danach widmete ich mich zur Entspannung der Lektüre des Romans „Die Forsyte-Saga“ von John Galsworthy…

„Du Traum aus Meissener Porzellan“ 2
Nach wenigen Minuten stieß ich auf eine Textstelle, in der „Meißener Porzellanfiguren“ beschrieben wurden. Dies löste in mir folgende Gedankenkette aus: durch die lange Geschichte und den hohen Bekanntheitsgrad haben gewiss auch andere berühmte Schriftsteller in irgendeiner Form über Meißener Porzellan geschrieben, mit etwas Fleiß und Ausdauer ließe sich bestimmt unter dem Titel „Meißener Porzellan in der Weltliteratur“ eine Zitatensammlung zusammenstellen und diese würde gedruckt ganz sicher ein treffliches Marketinginstrument und Werbegeschenk abgeben.
Den begeistertsten Fürsprecher dieser Idee fand ich in Heinz Werner, der mit seinen Illustrationen das Ganze erst zu einem richtigen Buch formte. Ansonsten erwies sich der weitere Weg bis zur Veröffentlichung als außerordentlich steinig. Am Ende musste sogar der Minister für die Glas- und Keramikindustrie mit über die Herausgabe dieses Minibuches entscheiden. Schließlich konnte der neue Generaldirektor Dr. Walter zur Frühjahrsmesse 1989 die ersten Exemplare an führende DDR-Politiker überreichen.