Der Begriff
Der Begriff „kollektives Trauma“ beschreibt extreme Gewaltereignisse – Krieg, Genozid, Verfolgung und Vertreibung – die tiefe Spuren und Narben im kollektiven und individuellen Gedächtnis hinterlassen. Er ist auch anwendbar auf das, was diktatorische Herrschaftssysteme und strukturelle Gewalt wie Kolonialismus, Rassismus und Antisemitismus bewirken. Welt, Selbst und Stimme gehen verloren. Diese Erfahrungen, die mit einem Gefühl der Ohnmacht einhergehen, setzen sich über Generationen hinweg im kollektiven Gedächtnis fest und prägen das Fühlen, Denken und soziale Handeln der Menschen.
Die Ausstellung befragt unterschiedliche Formen und Ursachen von Sprachlosigkeit im Hinblick auf eine differenzierte und zugleich globale Perspektive: Von der Enteignung der australischen Aborigines über die Shoah in Europa zum Völkermord in Bosnien vor 25 Jahren bis zu den Gewalterfahrungen der sogenannten Trostfrauen im 2. Weltkrieg in Südostasien.