Zero-Waste-Kreislauf
Sylka Sommerfeld, Agnieszka Piwko und Sandy Csisko haben das Projekt „Palais Café“ gestartet und wurden von der Redakteurin Siiri Klose interviewt:
Ihr habt schon einige Erfahrungen mit Zero Waste – an welcher Stelle lässt sich das Konzept am einfachsten umsetzen?
Wir nutzen für alle Speisen fast ausschließlich regionale und saisonale Zutaten aus biologischem Anbau. Das gibt uns die Möglichkeit, von Direktvermarktern, auf Märkten oder in Unverpacktläden die Ware bereits ohne Verpackung zu beziehen und Mehrwegbehälter zu nutzen. Kurze Transportwege verursachen wenig CO2 , und Obst und Gemüse halten sich länger, weil es frisch nach der Ernte zu uns kommt. Für die Cafégäste gibt es Stoffservietten und Geschirr von Haushaltsauflösungen und vom Flohmarkt – Gebrauchtes statt neu Produziertes.
An welcher Stelle bereitet Zero Waste die größten Schwierigkeiten?
Die Coronaregeln haben den Trend zum Essen ‚to go` noch verstärkt. Für die Menüverpackungen stehen wir gerade in Kontakt mit einem regionalen Produzenten, der essbare Schalen anbietet. Entsorgen müssen wir derzeit noch die Umverpackungen von Butter und Margarine.
Welche Weiter- oder Wiederverwendungen von vermeintlichen Resten gelingt erstaunlich gut?
Wir nutzen den Trester unserer selbstgemachten Pflanzenmilch und auch Bananenschalen zum Backen. Gemüsereste kochen wir für Brühe aus, die wir als Basis für Suppen verwenden. Kartoffelschalen lassen sich zu Chips verarbeiten, und Kaffeesatz ist ein toller Dünger. Er macht sich übrigens auch gut in Peelingseifen!